Donnerstag, 6. September 2012


In der virutellen Welt bin ich mein eigener "Held"

Dieses ganze "Mobbing" ging nicht spurlos an mir vorbei. Ich tauchte mit einem aus meiner Klasse in die "virtuelle" Welt ein, erlebte Geschichten von ausgedachten Charakteren. In diesen Geschichten gab es auch Liebe, Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Vetrauen, Familie etc. Es gefiel mir sehr , vorallem aber die Tatsache, dass ich all das, was es im realen auch gab, ohne Schmerz erleben konnte. Ich verlor mich mehr & mehr in dieser "virtuellen" Welt, vernachlässigte dadurch die Schule, die wenigen Freunde die mir blieben & meine "Familie. Das zog sich über mehrere Jahre so hinweg. Mittlerweile war ich schon in der neuen Klasse auf einer anderen Schule, aber der Schulalltag war trotzdem der selbe geblieben. Ich gewann ein paar neue "Freunde" hinzu & lies andere wiederum von dannen ziehen. Wenn ich mal nicht in der "virtuellen" Welt gefangen war, unternahm ich was mit einigen aus meine Klasse. Jedoch bemerkte ich schnell das sie nicht wirklich der Umgang waren, den ich gebraucht hätte. Von diesen Leuten war niemand bereit, mir zu zeigen, dass es auch ohne die "virtuelle" Welt gehen könnte. Im Gegenteil, es zog mich immer mehr & mehr dort hinein. Tag ein, Tag aus, der gleiche , sich immer wiederholende Ablauf. Manchmal durchkamen mir die Gedanken, dass es doch nicht richtig sein kann, jeden Tag diesem Ablauf zu folgen, aber es war auch niemand an meiner Seite der es mir anders zeigen wollte. Mein Dad warf mir schon  "Sucht" an den Kopf, aber er lies es weiterhin zu, dass sich nichts daran ändern sollte. So zerbrachen jegliche Bindungen, die einst bestanden. Jeder ging seinen Weg, jeder tat das , was er für richtig hielt. Oft saß ich abends einfach nur im Bett, mit den Gedanken an Mum, von der ich jahrelang nichts mehr gehört hatte. Ich fragte mich oft gedanklich, ob das alles sein sollte, ob das für den Rest meines Leben so bleiben sollte. Ich war gefangen, gefangen in einem "virtuellen" Gefängnis, in dem es aber keinen "Ausgang" gab, zumindest ohne Hilfe von anderen, sah ich diesen nicht. Ich war stehts kraftlos, motivationslos, emotionslos & lebte nur für mich , Tag für Tag so dahin.

Montag, 3. September 2012

Eisige Kälte in der Familie

Von meiner Tante erfuhr ich, was aus meiner älteren Halbschwester in der Zwischenzeit geworden war. Sie fristete ihr dasein nicht bei Mum, sondern in einem Heim. Anscheinend meinte Mum ihren Satz vollends ernst. Sie hatte wirklich keinen Bedarf mehr auf uns alle. Wir waren ihr sozusagen scheißegal, obwohl wir doch als Familie schöne Jahre zuvor hatten. Nunja, ich erfuhr von meiner Tante, die gelegentlich mal Kontakt zu Mum hatte, dass sie tief abrutschte. Ihr Alltag aus Drogen & kriminellen Geschehnissen bestand.  Ich war froh, dass ich mich für meinen Dad entschieden hatte. Wer weiß, ob ich nicht sonst auch in ein Heim verfrachtet worden wäre. Aber trotz aller negativen Geschehnisse die in der letzten Zeit passiert waren, fehlte sie mir trotzdem sehr. Immer wenn ich draußen glückliche Familien mit ihren Kindern sah, fragte ich mich, wieso darf es bei mir nicht mehr so harmonisch zugehen. Es war ein verdammt schmerzhaftes Gefühl, dass meine Familie sozusagen entzweit wurde. Und es durchfloß mich oft, sehr oft.


Mittwoch, 22. August 2012


die erste Veränderung in der Schule

Es waren nun schon ein paar Wochen in der Schule vergangen. Wir bekamen Zuwachs in der Klasse. Auf den ersten Blick hin nichts ungewöhnliches, aber dieser Zuwachs hatte es auf mich abgesehen. Es fing erst mit harmlosen Beleidigungen an, steigerte sich aber soweit, dass ich in der Pause von demjenigen vermöbelt wurde. Und wie man es ja bekanntlich wusste, griff da niemand ein. Ich war zu schwach um mich dagegen zu wehren, also lies ich es über mich ergehen. Und dieser Ablauf wiederholte sich täglich. Ich wollte es meinem Dad ersparen, dass er sich diesbezüglich wegen mir Sorgen machen sollte. Er hatte ja die Trennung noch nicht mal richtig verarbeitet. Deswegen lies ich mir stehts Ausreden einfallen, woher ich den die ganzen blauen Flecke hatte. Aber das ganze lies mich selbst gar nicht so kalt. Es staute sich Frust an, den ich durch Essen abbauen wollte. Deswegen ass ich diesen Frust in mich hinein. Das hatte natürlich Konsequenzen für mein Gewicht. Es dauerte gar nicht so lange, mein Gewicht stieg schnell heran. Und die Beleidigungen in der Schule nahmen nicht ab, sondern zu. Sie nannten mich Fettsack, Moppelchen, Rollade. Ich lies es aber über mich ergehen. Ich war zu schwach um mich gegen diesen Mobbingaufmarsch zu wehren. Das zog sich über mehrere Jahre hinweg. Natürlich blieben mir noch ein paar Klassenkameraden übrig, die mich trotzdem noch mochten, aber es waren nicht sehr viele.

Montag, 20. August 2012

Das nächste Kapitel

Nachdem nun einige Tage  vergangen waren, kehrte langsam Normalität ein. Es war ein ungewohntes Gefühl, stehts nur einer männlichen Person entgegenzublicken. Aber auch daran musste ich mich einfach nur gewöhnen. Was die Schule betraff, lief es erstmal soweit normal ab. In meiner Klasse gab es viele verschiedene Typen von Mensch. Es gab die ruhigen, die ihr Ding für sich alleine durchgezogen haben, die aktiven, die stehts durch Dummheiten oder gewagten Aktionen den Unterricht stören wollten & eine Zwischengruppe, die sich weder durch das eine, noch durch das andere bemerkbar machte. Ich entschloss mich lieber erstmal der Zwischengruppe anzuschließen. Es folgten normale Schultage, an denen nichts großartig unnormales war. Mit ein paar Leuten konnte ich mich auf Anhieb gut verständigen. Wir hatten das Glück, das wir von unserer Tante einiges für unsere Wohnung bekommen haben. So konnten wir sie in relativ kurzer Zeit gut ausstatten.

Samstag, 18. August 2012

Es wird sich nun definitv einiges für mich ändern. Nichts ist mehr so wie vorher. Vielleicht wird es so, wie ich es mir noch nie zuvor vorgestellt hatte.

In alten Erinnerungen schwelgend




Mir war auch noch gar nicht wirklich bewusst, ob es denn die richtige Entscheidung sei, nun bei meinem Dad groß zu werden. Ob ein Leben ohne die Liebe der eigenen Mutter überhaupt möglich sei. Nunja, mir blieb nichts weiter übrig als es herauszufinden. Schon Anfang Oktober haben wir eine Wohnung gefunden. Zwar klein, jedoch geräumig. Und sie lag in einem anderen Stadtteil. Das erhöhte die Chance, ein zeitiges Widersehen mit Mum zu vermeiden. Es war ein komisches Gefühl, in eine leere, völlig fremdartige Wohnung zu gehen. So unausgelassen, voller Kälte & mit keinen postiven Aspekten als Grundgedanken. Ein paar Tage später, als wir uns schon etwas in diese fremde Wohnung eingelebt hatten, klingelte es an der Tür. Es war meine Halbschwester, die von meiner Tante erfuhr, wo wir uns nun befanden. Aber sie kam nicht um nach dem rechten zu sehen, sondern um Sachen einzufordern, die wir von ihr noch versehentlich mitgenommen hatten. Als sie die Sachen dann hatte, verschwand sie auch wieder. Ohne irgendwelchen Gedanken daran zu verschwenden, wie es uns denn bei der Sache ginge. Aber so war sie schon immer.

Der Anfang

Und hiermit beginnt die Geschichte  von einem Jungen, der sein Leben mit vielen Ereignissen, Hindernissen & Enttäuschungen durchlebt. Ich werde euch einiges von mir erzählen, vielleicht versteht ihr diesen Jungen dann besser. Also alles fing an als ich mein 7. Lebensjahr erreicht hatte. Davor die Jahre waren sehr schön. Mit meiner älteren Halbschwester hatte ich mich nie so gut verstanden.  Es kam häufiger zu Streitereien, aber das ist ja unter Geschwistern etwas normales. Bei unseren Elteren hingegen wurde der Streit immer heftiger, es vielen erbitterte Wortgefechte, mir grauste böses. Es kam der Tag, nichtsahnend, verlief dieser relativ normal. Doch dann war plötzlich die Rede von Scheidung.  Als ich das hörte dachte ich mir das soll ein Scherz sein, sie wollen uns bestimmt nur ärgern. Aber nein, es war eine ehrliche,verbitterte Entscheidung meiner Mum. Sie hatte auf gut deutsch einfach die Schnauze voll von uns allen. Sie wurde richtig wütend, als es darum ging wer denn nun wen mit sich nimmt. Mein Vater pocherte darauf, dass er mich mit sich nimmt, während meine Halbschwester bei Mum bleibt. Nach etwaigen Wortgefechten beiderseits, entschieden sie sich auch dafür. Es floßen Tränen, Tränen aus Verzweiflung, Enttäuschung & die Erkenntnis das alles sich plötzlich ändern kann. Es nur Bruchteile von Sekunden sein können, die das Leben in eine andere Richtung schlagen. Mein Vater hat es erstmal nicht verstanden, wieso Mum so ausgetickt ist. Wieso sie plötzlich alles zerreißen möchte, was wir uns als Familie aufgebaut hatten. Aufjedenfall war es ein seltsames Gefühl was mich durchgleißte. Mir schossen schon die ersten Gedanken durch den Kopf, wie es wohl jetzt weitergehen wird. Ich bin dann erstmal mit meinem Dad zu meiner Tante gegangen. Sie war auch alles andere als erfreut über die Situation, aber nunja. Die erste Nacht  nach dem Streit war irgendwie quälend für meinen Dad. Es floßen Tränen. Tränen des Niederschlages durch diese feste Entscheidung. Sowohl bei mir als auch bei meinem Dad. Das alles passierte im Zeitraum Ende September 1997.